Montag, 15. Juni 2009

Ich bin nicht Klempner von Beruf

Berichtete ich vergangene Woche noch über den Wasserschaden in meinem Sekretariat, ist mir heute der weitere Verlauf der Sache einen Bericht wert.

Zur Erinnerung: in meinem Sekretariat drückten sich urplötzlich Schimmel und Nässe durch die Wand. Der vermieterseits eilig herbeigerufene Klempner stellte zutreffend fest, dass man erstmal nachsehen müsse, wo denn die schadhafte Stelle sei. Ein kluger Einfall. Das war am Mittwoch. Donnerstag, so der Klempner, sei Feiertag (stimmt, zumindest in Rheinland-Pfalz) und Freitag sei ein Brückentag, an dem nicht gearbeitet würde (stimmt nicht; ich habe gearbeitet, Millionen anderer Leute auch, der Klempner wohl nicht) und dann komme schon das Wochenende, so dass frühestens Montag angefangen werden könne.

Heute ist Montag, das Wasser hatte sich über Feier- und Brückentage sowie das Wochenende weiter seinen Weg gebahnt, und während ich im Bulgari-Verfahren der mehr oder minder erhellenden TKÜ lauschte, wurde der Kelmpner in meinem Büro vorstellig. Das Leck sei gefunden, wusste er meiner Sekretärin zu berichten. Jetzt wolle er mal rasch unter die Tapete schauen und - ratsch - war auch schon die erste Bahn entfernt. Dieser folgten weitere und wer glaubt, diese seien entsorgt worden, irrt. Sie blieben liegen. Auf dem Boden. Die Teile waren klatschnass. Es gehört wohl nicht zum Tätigkeitsbild eines Klempner, die Tapeten wegzuräumen. Im Arbeitsvertrag meiner Sekretärin steht auch nichts von Renovierungsarbeiten im weiteren Sinne, so dass mal wieder das Motto galt: Wenn du willst, dass etwas richtig getan wird, tue es selbst.
Eines ist klar: der Klempner hat Glück gehabt und sollte meine duldsame Mitarbeiterin in sein Nachgebet einschließen.

Was mich tröstet? - Morgen ist auch noch ein Tag und er kommt wieder.

4 Kommentare:

Alfred hat gesagt…

Wie, Sie haben die Tapete entsorgt?
Ganz schlecht - die hätte der Klempner nämlich wieder drangemacht, er hatte nur grad keinen Hammer und keine Nägel dabei.

Kerstin Rueber-Unkelbach LL.M. hat gesagt…

@Alfred: Ich habe sie zum Fenster hinausgeworfen. Dort hat der Klempner sie dann heute - sagen wir - gefunden.

Anonym hat gesagt…

War die Tapete schon draussen, als der Klempner kam? Oder kam sie raus, als er gerade draussen war? ;)

Kerstin Rueber-Unkelbach LL.M. hat gesagt…

@doppelfish: Tsts. Der Klempner hat freilich früher Feierabend gemacht als die Strafkammer, bei der ich gestern verhandelt habe und war längst weg als ich zurück ins Büro kam und die Tapete entsorgte.