Donnerstag, 28. Mai 2009

Das Video, der fehlende Rekorder und ganz viel Lust

In einem Strafverfahren geht es u.a. um eine im Betrieb meines Mandanten installierte Videokamera und die Aufzeichnungen, die er damit gemacht haben soll. Wer jetzt denkt, dass ich eine große Discounterkette vertrete, die ihre Mitarbeiter überwacht haben soll, irrt. Schade eigentlich, wäre finanziell sicher interessant gewesen.

Doch zurück zu meinem Fall: im Rahmen einer Durchsuchung hatte die Polizei ein Videoband sichergestellt und kurze Zeit später wieder an meinen Mandanten zurückgegeben. Jetzt kommt es auf genau dieses Band als Beweismittel an.
Gerne würde ich es mir ansehen bevor wir es uns in der Hauptverhandlung mit allen übrigen Prozessbeteiligten gemeinsam ansehen, aber: meinen letzten Videorekorder habe ich vor mehr als fünf Jahren ausrangiert.

Wer um alles in der Welt hat heutzutage noch einen Videorekorder?

Glücklicherweise zählt mein Mandant zu diesem erlesenen Kreis und so werde ich wohl demnächst das Vergnügen haben, mir ein paar Stündchen Video anzusehen, von dem ich vermute, dass der Inhalt des Bandes an Spannung selbst durch eine Dokumentation über Blattläuse spielend überboten werden kann.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Immerhin gibt's den Rekorder noch. Es gibt Rechenzentren, die auf die auf ihren Bändern gespeicherten Daten nicht mehr zugreifen können, weil kein einziges funktionierendes Lesegerät mehr existiert. Und die Daten wären richtig spannend.